Bücher und Filme Kinofilm ONE FOR THE ROAD. Ein außerge- wöhnlicher Film über Un-Abhän- gigkeit. Ab 12 J. Bundesweiter Kinostart am 26.10.2023 e d . s e r u t c p y n o s : i o t o F Georg Psota, Michael Horowitz: Sucht. Erkennen – Verstehen – Überwinden. Residenz-Verlag, Wien 2022. 24 € MEDIEN Anders Hansen: Brain Blues. Warum unser Kopf uns mit Ängsten und Depressionen schützen will und wie es gelingt, sie zu überwinden. Goldmann 2023. 13 € Als Bauleiter ist es für Mark (Fre- derik Lau) eher Normalität zu trin- ken, als nicht zu trinken. Neben seiner Arbeit auf den Baustellen, während Geschäftsessen und aus- ufernden Berliner Partynächten gibt es für ihn immer einen Grund, sich dem Alkoholrausch hinzuge- ben. Als er eines Nachts im Vollsuff sein Auto aus dem Halteverbot in eine Parklücke fahren will, wird er prompt kontrolliert und verliert seinen Führerschein. Für Mark Grund genug, mit sei- nem besten Freund Nadim eine Wette abzuschließen: Er will es schaffen, so lange keinen Alkohol anzurühren, bis er wieder seinen Führerschein hat. Im MPU-Kurs lernt er mit Helena (Nora Tschirner) seine ideale „Partnerin in Crime“ kennen. Anfangs ist Mark noch siegessicher, doch schon bald folgt im wahrsten Sinne des Wortes die Ernüchterung. Muss sich Mark ein- gestehen, dass er doch ein ernste- res Problem hat, als er annahm? Immer mehr beherrschen Süchte unsere Gesellschaft. Auch die Pan- demie führte zu einer Zunahme der psychischen Belastung und damit verbunden zu einem er- höhten Risiko für Suchtverhalten. Immer öfter wird ein Augenblick des Wohlbefindens mit dem hohen Preis der Unfreiheit bezahlt. Und immer öfter wird allein die Suche nach diesem Moment zur Sucht. Und süchtig sein kann man nach vielem: Zigaretten, Alkohol, Dro- gen, Essen, Arbeit, Internet, Einkau- fen, Glücksspiel ... Das Buch, geschrieben von ei- nem Facharzt für Psychiatrie und Neurologie und von einem Jour- nalisten, zeigt verschiedenste For- men von Suchterkrankungen und deren Ursachen auf und hilft, Ab- hängigkeiten zu bekämpfen, um wieder ein freieres, ausgeglichene- res Leben zu führen. Die Botschaft: „Es ist ein schmaler Grat zwischen Genuss und Sucht. Befreien Sie sich von der Abhängigkeit!“ Wer psychische Probleme hat, meint häufig, mit seinem Gehirn sei etwas nicht in Ordnung. Doch Ängste und depressive Gefühle sind biologisch natürliche Reak- tionen – Überreste aus der längst vergangenen Zeit, als Hunger und Infektionen allgegenwärtige töd- liche Bedrohungen waren. Wir sind nicht dafür gemacht, dauernd glücklich zu sein, denn sonst hät- ten unsere Vorfahren nicht lange überlebt. Der Psychologe und schwedi- sche Bestsellerautor Anders Han- sen zeigt, wie menschliches Wohl- befinden funktioniert und weckt gleichzeitig Hoffnung, dass wir uns in der heutigen komplexen und vernetzten Gesellschaft durch- aus wohlfühlen können. Damit das gelingt, müssen wir uns besser um unseren Körper kümmern. Auch mit Mythen über das genetisch angeblich unvermeidbare Schick- sal der Alkoholabhängigkeit räumt Hansen auf. Bob, der streuner (Originaltitel: „A Street Cat Named Bob“) erschien 2017 in den deutschen Kinos. Der Film wurde vom Regisseur Roger Spottiswoode produziert und beruht auf ei- ner wahren Begebenheit, basierend auf dem Buch „Bob, der Streuner: Die Katze, die mein Leben veränderte“ von James Bowen. Die Geschichte handelt von einem Straßenmusiker namens James, der wohnungslos in London lebt. Zudem ist James drogenabhängig und gerät immer wieder in Schwie- rigkeiten. Zufällig stößt er auf Bob, eine rot getigerte Katze, und entwickelt eine tiefe Freundschaft, die ihm dabei hilft, den Ausstieg aus der Sucht zu schaffen. Durch Bob wird James ein anderes Leben eröffnet, das ihn auch motiviert, seine Le- bensgeschichte aufzuschreiben. Quelle: Wikipedia Bob, der Streuner. Film von Roger Spottiswoode. 99 Min. DVD bei Amazon: 5,99 € e d r o c n o C : o t o F FreundeskreisJournal | 2/2023 23